„Unser Eifer muss die ganze Welt umfassen!“
Gerechtigkeit statt Almosen
Fairer Handel
Die Schwestern vom Guten Hirten begannen in den neunziger Jahren mit dem Aufbau von Handelsringen, deren Zweck es ist, Produkte aus den Entwicklungsländern zu verkaufen.
In vielen dieser Länder unterhalten die Schwestern Schulen, Ausbildungszentren und Werkstätten für junge Mädchen und Frauen. Da die Absatzmöglichkeiten für die dort hergestellten Produkte im eigenen Land meist begrenzt sind, kam man auf den Gedanken, die Produkte in den westlichen Ländern zu verkaufen – ohne große Organisation und ohne Zwischenhandel. So kommt der Reinerlös direkt den Mädchen und Frauen zu gute.
Dem Verein „Sharing Fair Europe“ mit Sitz in den Niederlanden gehören alle europäischen Provinzen der Schwestern vom Guten Hirten in Europa an.
Sharing Fair hilft
• Menschen aus der Armut zu befreien
• Mädchen und Frauen Bildung, Arbeitsplätze und gerechten Lohn zu verschaffen
• Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen
• Familien zusammenzuhalten
• Selbsthilfe zu organisieren
• örtliche Entwicklungsprojekte zu finanzieren
• Spar- und Kreditmodelle einzuführen
Wie Sie helfen können
Sharing Fair gibt Hoffnung!
Für Tausende von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt wird durch „Sharing Fair“ ein neues Leben möglich.
- Sie können auf einfache, konkrete und wirksame Weise dazu beitragen!
- Sie kaufen die Arbeiten der Frauen und Mädchen und werben bei Freunden und Bekannten dafür.
- Sie kaufen Geschenke, z. B. für Mitarbeiter und Kunden.
- Sie geben uns die Möglichkeit, unsere Waren in ihrer Institution, auf Festen, Messen, Basaren usw. zu verkaufen.
- Sie verkaufen die Waren für uns oder stellen sie für uns aus, z. B. in einer Vitrine.
- Sie machen unser Kindersortiment in Kindergärten, Schulen, Therapie-Einrichtungen usw. bekannt.
- Sie spenden für unsere Selbsthilfeprojekte.
- Sie unterstützen uns als ehrenamtliche Mitarbeiter.
Fairtrade Shop Münster
Online Shop Fairtrade
Tel. 02 51 / 986 225 66
Email: fairer.handel@guterhirte.de
Unser Engagement in der Praxis
Lebendige Beispiele aus Thailand, Paraguay u.a. Ländern
Thailand
Weberinnen der Hoffnung
Wanapha ist neunzehn. Sie stammt aus einem Bergdorf in der nordöstlichen Region Thailands, dem Isan. Die Menschen im Isan sind arm. Der karge Boden gibt nicht viel her, und die meisten Bauern sind froh, wenn sie eine Kuh oder ein paar Hühner und Ziegen besitzen.
Als Wanapha sechzehn war, erschienen fremde Männer im Dorf und sprachen mit den Familien. Man suche Arbeitskräfte für die Hotels von Pattaya, sagten sie. Wanaphas Eltern zögerten, aber dann stimmten sie zu, …
… dass ihre Tochter in die große Stadt im Süden gehen und Geld für die Familie verdienen solle.
Der Traum von einem besseren Leben in Pattaya erwies sich als Betrug, das „Hotel“ in dem Wanapha arbeiten sollte, war ein Bordell für Sextouristen. Sie floh und kam in Kontakt mit den Schwestern vom Guten Hirten. Der Orden unterhält seit 1981 in Nong Khai ein Berufsbildungszentrum. „ISAN-Weaving“ ist ein Projekt, das junge Mädchen und Frauen im Weben und im Kunsthandwerk schult. Alle Auszubildenden finanzieren ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf ihrer Produkte. Sie lernen traditionelle Methoden des Webens, benützen Naturfarben und stellen Kleidung, Taschen, und andere Artikel her. Jetzt hat Wanapha einen Ausbildungsplatz und kann einen Teil ihres Einkommens dazu verwenden, ihre Familie zu unterstützen.
PARAGUAY
Muster des Lebens
Brigida und Digna arbeiten in einer Frauengruppe in Asuncion. Sie fertigen „Ñandutí“ – feine Kunsthandwerksarbeiten mit Spitze. Im 16. Jahrhundert wurde diese Technik von den Spaniern eingeführt und von den Guarani-Indios übernommen. Eine kunstvolle Arbeit, die heute meist schlecht bezahlt wird.
Also riefen die Schwestern vom Guten Hirten das Programm „Teko Joja“ ins Leben, um armen Künstlerinnen einen fairen Preis beim Verkauf ihrer Produkte zu garantieren und die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft zu verhindern.
Teko Joja bietet 280 Frauen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Begabungen zu nutzen und vom Erlös ihrer Arbeit sich selbst und ihre Familien zu ernähren. Sie fertigen Tischdecken, Bezüge und Kleidung. Es gibt 72 verschiedene Muster, die aus der Erfahrungswelt der Indios stammen und in leuchtenden Farben auf den Stoff appliziert werden.
Viele der Frauen sind alleinerziehende Mütter oder Alleinverdiener. Brigida ist zudem nach einem Unfall körperbehindert und hat auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chande. Für Digna, die bereits seit acht Jahren für „Teko Joja“ arbeitet, geht es um mehr als nur um den Lebens-unterhalt: „Dass wir die traditionellen Handarbeiten unserer Volkes in aller Welt verkaufen können, macht uns stolz. Jetzt können wir den jungen Leuten sagen: Seht ihr, es lohnt sich, fleißig zu sein.“