Schwestern vom Guten Hirten

Internationale Ordensgemeinschaft | Deutsche Provinz

Deutsche Provinz

„Ihr alle seid Hirten oder wenn euch das besser gefällt: Hirtinnen!“

Über uns und unseren Orden

Über 3000 Schwestern gehören unserer Ordensgemeinschaft an, die weltweit auf allen fünf Kontinenten in ca. 70 Ländern vertreten ist. In Deutschland hat der Orden heute 12 Einrichtungen und Niederlassungen. Darüber hinaus arbeiten auch assoziierte Laien mit dem Orden zusammen.

Die genaue Bezeichnung unserer Gemeinschaft lautet Kongregation Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten, im englischen Religious Good Shepherd, daher resultiert die Abkürzung RGS. Meist nennen wir uns Schwestern vom Guten Hirten.

Aufgabe der Gemeinschaft ist seit der Gründung des Ordens die Sorge und Unterstützung von Mädchen und Frauen in schwierigen persönlichen und familiären Situationen im Geist Jesu.

Apostolisch tätige Schwestern vom Guten Hirten stehen dabei in direktem apostolischem Dienst – kontemplative Schwestern vom Guten Hirten tragen diesen Dienst durch ein Leben des Gebetes und der Zurückgezogenheit mit.

Unsere Ordensgemeinschaft hat ihren historischen und geistigen Ursprung im Orden „Unserer Frau von der Liebe“, die der heilige Johannes Eudes → im Jahre 1641 in Caen/Frankreich gegründet hat.

200 Jahre später entwickelte sich durch die heilige Maria Euphrasia Pelletier, ein Mitglied dieses Ordens, die weltweite „Kongregation der Schwestern Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten in Angers“ –  mit dem Generalat vor Ort.

Nach der Verlegung des Generalates nach Rom beherbergt Angers heute unter anderem das „Geistliche Zentrum“ für die Schwestern unserer Kongregation und ein Museum zur Ordensgeschichte.

Prävention und Missbrauch

In unseren Einrichtungen sollen sich alle sicher, willkommen und wertgeschätzt fühlen.

Unser Leitbild, unsere Schutzkonzepte und Verhaltensrichtlinien helfen uns dabei, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und unsere Einrichtungen zu einem sicheren Ort für alle zu machen. Wir sind uns bewusst, dass auch bei besten Absichten und präventiven Maßnahmen, Fehler gemacht werden können oder Leid verursacht werden kann. Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie Gewalt, Missbrauch oder unangemessene Behandlung erfahren haben.
Es gibt in der Deutschen Provinz der Schwestern vom Guten Hirten in jeder Einrichtung und einrichtungübergreifend Ansprechpersonen für Fragen und Meldungen zu Prävention und Missbrauch.
Wir behandeln Ihr Anliegen kompetent, einfühlsam und vertraulich.

Wir sind für Sie da.

Einsatzgebiete

Seit dem vorigen Jahrhundert sind Schwestern vom Guten Hirten in allen Erdteilen tätig, derzeit in fast 70 Ländern. Ihr Einsatz gilt vor allem Mädchen, Frauen und Kindern, die aufgrund der sozialen und familiären Verhältnisse an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, z.B. alleinerziehende Mütter ohne ausreichende wirtschaftliche Grundlage, sexuell missbrauchte Jugendliche und Kinder, von Sextourismus, Frauenhandel und Gewalt in der Partnerschaft betroffene Frauen.

Durch ihre Liebe und Achtung wollen die Schwestern ihnen ihren Wert und ihre Würde neu bewusst machen, ihr Selbstvertrauen stärken und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Zugleich arbeiten die Schwestern in einem weltweiten Netzwerk an der Veränderung jener Umstände, die Frauen und Kinder an den Rand drängen. Sie setzen dabei auch ihren Status als NGO bei den Vereinten Nationen ein.

Ordensleitung - Leitungsstruktur

Ein internationales Team leitet die weltweite Kongregation.

In der der Erklärung des Kongregationskapitels von 1997 heißt es: „Wir wollen unsere Leitungsstrukturen auf allen Ebenen überprüfen und Modelle übernehmen, die flexibel und nicht-hierarchisch aufgebaut sind, sowie Raum schaffen für menschliche Beziehungen und partnerschaftlichen Umgang.“
Entsprechend diesem Auftrag wurde die Leitungsstruktur des Ordens neu geordnet.

1. Kongregationskapitel
Das Kongregationskapitel stellt die höchste Autorität innerhalb der Kongregation dar und ist zugleich Zeichen der Einheit in Vielfalt. Es findet alle sechs Jahre statt und soll unser Erbe bewahren, indem es Anstöße gibt zur Erneuerung im Geist unseres Charismas.
Fester Bestandteil jedes Kongregationskapitels ist die Wahl der Kongregationsleiterin und ihrer Rätinnen. Mitglieder des Kongregationskapitels sind von Amts wegen die Schwestern der Kongregationsleitung und die Provinzleiterinnen, dazu aus jeder Provinz gewählte Delegierte.

2. Kongregationsleitung
Ständiges Leitungsorgan der Kongregation ist der Kongregationsrat unter Vorsitz der Kongregationsleiterin. Bis zum Jahre 1997 war die Kongregation eingeteilt in sechs Sprachregionen, jede Region war durch eine Rätin ihrer Sprache im Generalrat vertreten. Dann hob das Kongregationskapitel diese Einteilung auf und entschied sich für ein Leitungsteam, das gemeinsam verantwortlich ist für die Animation und Administration der Kongregation.
Die Kongregationsleitung kann somit über geographische, sprachliche und regionale Grenzen hinaus Internationalität verwirklichen und ein Netzwerk kleiner, lebendiger Zellen aufbauen, die durch die Verbindung untereinander unseren Dienst, unsere Sendung und unsere Gemeinschaft formen.
Das Generalat des Ordens befindet sich in Rom.

Sr. Joan Marie Lopez
Kongregationsleiterin

3. Provinzleitung

Die Kongregation der Schwestern vom Guten Hirten ist aufgeteilt in rund 45 Provinzen, die aus der geschichtlichen Entwicklung des Ordens entstanden sind und nicht unbedingt mit Sprach- oder Ländergrenzen identisch sind. Jede Provinz wird von einem Provinzrat unter Vorsitz einer Provinzleiterin geführt. Die Provinzleitung wird in der Regel von den Schwestern einer Provinz direkt gewählt.

Email an Schwester M. Cordis →

Sr. M. Cordis Ganslmeier
Leiterin der Deutschen Provinz

Schwestern vom Guten Hirten weltweit

Generalat Rom
Congregation of Our Lady of Charity of the Good Shepherd

(Englisch, Französisch, Spanisch)

Mutterhaus Angers

Unsere Provinzen

Europa

Österreich / Schweiz / Tschechien

Spanien
Belgien / Frankreich / Ungarn / Niederlande
Italien / Malta

Deutschland

Großbritannien
Portugal

Nordamerika

New York / Toronto

Mid-North America

Central South US

Lateinamerika

Argentinien / Uruguay

Bolivien / Chile

Brasilien / Paraguay

Mexiko
Kolumbien / Venezuela
Peru
Zentralamerika (Costa Rica, Guatemala, Panama, El Salvador, Nicaragua, Puerto Rico, Honduras)

Afrika / Mittlerer Osten

Libanon / Syrien
Angola /Mozambique
Ägypten / Sudan
Kongo / Kenia
Senegal / Burkina-Faso

Südafrika

Madagascar / Mauritius / Réunion

Asien-Pazifik

Asia-Pacific

Central East India/Nepal Province

Sri Lanka/Pakistan Province

Australia/Aotearoa New Zealand Province

Good Shepherd New Zealand website

Philippines Province

Singapore/Malaysia Province  

Northeast Asia Province – Taiwan

Hands of Hope

Good Shepherd Microfinance Australia

Heilige und Selige

Vier Persönlichkeiten haben den Orden stark geprägt, die im Verlauf der Geschichte heilig bzw. selig gesprochen wurden. Hier möchten wir sie Ihnen vorstellen. 

Jean Eudes

Johannes Eudes wurde am 14. November 1601 in Ri (Normandie) geboren. Mit 14 Jahren trat er in das von Jesuiten geleitete Collége Royal du Mont in Caen ein. Er war ein guter Schüler, und bald zeigte sich auch seine außerordentliche rednerische Begabung. In den nächsten Jahren traf er die Ent­scheidung, Priester zu werden und begann mit dem Studium der Theologie. Er lernte die „Oratorianer“ kennen, die eine Nieder­lassung in Caen hatten, trat in den Orden ein und setzte sein Studium in Paris fort.

1625 empfing er die Priesterweihe. 1632 begann Jean Eudes seine Tätigkeit als Volksmissionar, die den größten Teil seines Lebens erfüllte.

Angesichts von sozialem Elend, Hunger und Krankheit suchten viele Menschen Zuflucht und Hilfe bei der Kirche.
Jean Eudes bemerkt bald, dass es mit Predigten und guten Worten nicht getan war. Es mussten dauerhafte Hilfseinrichtungen geschaffen werden. Dies galt besonders für jene Mädchen und Frauen, die „in der Sünde“ lebten – also der Pro­stitution nachgingen. Die meisten von ihnen zwang nackte Armut zu dieser Art von Gelderwerb, und viele waren bereit, ihr Leben als Prostituierte aufzugeben, wenn sich ihnen nur eine Überlebenschance bot. Jean Eudes kam auf die Idee, diese sogenannten „Büßerinnen“ in privaten Häusern unter der Obhut „frommer Frauen“ unterzubringen. Er kaufte zusammen mit Freunden ein Haus in Caen, das 1641 eröffnet wurde und den programmatischen Namen „Zuflucht“ erhielt. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten übernahmen drei Schwestern von der Heimsuchung Mariens die Leitung des Hauses. Die neue Gemeinschaft, der Jean Eudes den Namen „Unsere Frau von der Liebe“ gab, erlangte 1651 ihre kirchenrechtliche Anerkennung. Das Werk der Schwestern wurde bald über die Stadtgrenzen von Caen hinaus bekannt. Von vielen Seiten erreichten die Schwestern Bitten, weitere Häuser zu gründen. Jean Eudes beschäftigte sich jedoch nicht nur mit den sozialen Problemen seiner Zeit, sondern wandte sich immer wieder dem Thema der geistlichen Erneuerung der Laien und Kleriker zu. 1643 verließ er die Oratori­aner und gründete die Weltpriester­kongregation „von Jesus und Maria“ („Eudisten“), mit dem Ziel, in eigenen Seminaren eine gründliche Priesterausbildung zu ermöglichen. Jean Eudes gehört zu jenen in der katholischen Kirche, die frühzeitig die Notwendigkeit eines sozialen Engagements erkannten. Das Beispiel seines Einsatzes für Frauen und Mädchen, die von der Gesellschaft geächtet und an den Rand gedrängt wurden, zeigt, dass Jean Eudes in ihnen nicht nur „Sünderinnen“ sah, die bekehrt werden mussten, sondern Menschen, denen man durch tätige Hilfe den Weg zu einem besseren Leben überhaupt erst ermöglichen musste. Jean Eudes hatte nicht nur ein Herz für Gott, sondern auch ein Herz für die Welt. Er starb am 19. August 1680. Im Jahre 1925 wurde er von Papst Pius XI. heiliggesprochen.

Maria Euphrasia Pelletier

Schwester Maria Euphrasia wurde am 31. Juli 1796 als Rosa Virginia Pelletier auf der kleinen französischen Insel Noirmoutier (Vendée) geboren.
Mit 14 Jahren kam sie in ein Mädchen-Pensionat in Tours. Hier lernte sie das Haus der Schwestern „Unserer Frau von der Liebe“ kennen, eine Ordensgemeinschaft, die sich besonders um Mädchen und Frauen kümmerte, die durch die sozialen Verhältnisse der Zeit in Not geraten waren. 1814 trat Rosa Pelletier in den Orden ein und erhielt den Namen Maria von der heiligen Euphrasia. 

Die ersten Jahre ihres Ordenslebens waren dem Apostolat bei Mädchen und Frauen gewidmet. Sie verband intensives apostolisches Leben mit einer tiefen Spiritualität. Mit 29 Jahren wurde sie zur Oberin gewählt. Unter ihrer Leitung nahmen das Leben und das Apostolat der Gemeinschaft neuen Aufschwung. In dieser Zeit wurde sie sich bewusst, dass einige Frauen ihr Leben Gott weihen wollten, und sie gründete eine kontemplative Gemeinschaft unter dem Patronat der hl. Maria Magdalena. Die besondere Ausrichtung der Gemeinschaft lag in Gebet und Umkehr.

1829 wurde ein Haus in Angers gegründet. Mit fünf Schwestern begann sie ihre Arbeit in den Räumen einer verfallenen Kattun-Fabrik und gab der neuen Niederlassung den Namen „Haus vom Guten Hirten“. Junge Frauen aus ganz Europa fühlten sich von ihrem Charisma angezogen und traten in die Gemeinschaft ein. Schwester Maria Euphrasias Wunsch war es, das Heilswerk des heiligen Johannes Eudes weiterzuführen und in die ganze Welt zu tragen. Zudem erkannte sie in Angers, dass die Häuser vom Guten Hirten nur durch enge Zusammenarbeit überleben würden. Sie erwog deshalb, die Häuser „Unserer Frau von der Liebe“ unter einem Generalat zu vereinen und so das Nebeneinander in ein Miteinander zu verwandeln. Nach vielen Schwierigkeiten wurde 1835 das Generalat bestätigt. Die neue Kongregation erhielt den Namen „Unsere Frau von der Liebe des Guten Hirten von Angers“.
Schwester Euphrasia wurde zur ersten Generaloberin gewählt. Ihr Wahlspruch lautete: „Unsere Liebe muss die ganze Welt umfassen.“ Die Kongregation entwickelte sich in der Tat weltweit. 1838 entstand das erste Haus in Rom, es folgten Namur und Mons in Belgien, München (1840) und Aachen (1848) in Deutschland, London, Glasgow und Bristol in England und schließlich Louisville im amerikanischen Bundesstaat Kentucky. 1864 zählte die Kongregation acht Provinzen, 92 Häuser, 1868 Schwestern und 349 Novizinnen.
Weil Maria Euphrasia erlebte, dass menschliche Fähigkeiten und Anstrengungen allein nicht ausreichten, den durch ihre Lebensgeschichte verletzten Frauen und Mädchen Heilung zu bringen, gründete sie einen kontemplativen Zweig innerhalb der Gemeinschaft. Die kontemplativen Schwestern vom Guten Hirten unterstützen durch ihr Gebet und ihr zurückgezogenes Leben die Bemühungen der Schwestern, die im direkten Apostolat stehen.

Schwester Maria Euphrasia starb am 24. April 1868 in Angers. Bei ihrem Tode zählte die Kongregation 110 Häuser weltweit mit 2.376 Schwestern und 14.755 Schutzbefohlenen.

1933 wurde Schwester Maria Euphrasia seliggesprochen, ihre Heiligsprechung durch Papst Pius XII. erfolgte am 2. Mai 1940.

Hier ein schöner Film über das Leben und Wirken der Hl. Sr. Maria Euphrasia (ca. 24 Min)

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Maria Droste zu Vischering

Maria Droste zu Vischering wurde am 8. September 1863 im Erbdrostenhof zu Münster geboren. Ihre Jugend verbrachte sie auf Schloß Darfeld. Nach Internatsjahren in Riedenburg am Bodensee trat sie 1888 in das Kloster der Schwestern vom Guten Hirten ein. Sie erhielt den Ordensnamen Schwester Maria vom Göttlichen Herzen. Bei ihrer Arbeit im Mädchenheim des Hauses lernte sie die Schattenseiten der rasanten Industrialisierung im gerade gegründeten Deutschen Reich kennen: Tausende von jungen Mädchen und Frauen wurden in die Armut, in die Prostitution gedrängt.

Die Schwestern vom Guten Hirten gehörten zu den wenigen, die sich um ihr Schicksal kümmerten.
Schwester Maria Droste zu Vischering übernahm 1891 nach der Ewigen Profeß die Leitung einer Klasse (Wohngruppe) von jungen Mädchen. 1894 wurde sie Oberin des Klosters vom Guten Hirten in Porto (Portugal) berufen. Das Haus vom Guten Hirten in Porto beherbergte über 100 junge Mädchen, die meisten aus armen Familien, aufgelesen auf der Straße, beim Diebstahl ertappt oder bei der Prostitution. Schwester Maria weiß ihre Herkunft aus einer angesehenen west­fälischen Adelsfamilie zu nutzen. Sie rückt Bürokraten und Amtsstubenleitern auf die Pelle, schreibt Bettelbriefe an reiche Fabrikbesitzer, sucht persönlich nach Lehrstellen, nach Pflegefamilien, redet Priestern und Bischöfen ins Gewissen. Was die Mädchen brauchen, die sich in der Obhut der Schwestern befinden, ist nicht nur materielle Hilfe. Die seelischen Verletzungen und Verwundungen sind es, die ebenso der Heilung bedürfen. Den ganzen Menschen heilen, ihm seine Würde, seine Einzigartigkeit bewußt machen, darum bemühen sich die Schwestern vom Guten Hirten – damals wie heute. Maria Droste zu Vischering war ein Mensch, der Herzen aufschließen konnte. Die Mädchen hatten tiefes Vertrauen zu ihr – in hellen wie in dunklen Stunden. Krankheit und Tod waren häufige Gäste im Kloster zu Porto. Viele Mädchen, die der Obhut der Schwester übergeben wurden, kamen mit Tuberkulose und Geschlechtskrankheiten oder waren ganz einfach unterernährt. Schwester Maria selbst litt unter einer schweren Rückenmarks­erkrankung, die sie an Krücken zwang. Sie starb am 8. Juni 1899 im Alter von 35 Jahren. Am 1. November 1975 wurde sie von Papst Paul VI. in Rom seliggesprochen.

Hier ein weiterer Film über das Leben und Wirken der Schwester Maria Droste zu Vischering​ (ca. 24 Min)

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Schwester María Agostina Rivas López

Schwester María Agostina Rivas López, genannt „Aguchita“, wurde am 13. Juni 1920 in Coracora, Peru geboren. Bei ihrem Studium in der Hauptstadt Lima lernte sie die Schwestern vom Guten Hirten kennen. Schnell lernte sie die Spiritualität und die Arbeit der Kongregation kennen und trat der Gemeinschaft 1941 ein. Von ihren Mitschwestern wurde sie schnelle „Aguchita“, die „kleine Agustina“, genannt. Nachdem sie sich in Lima viele Jahre als Krankenschwester, Köchin und Erzieherin für Frauen und Mädchen in Not eingesetzt hatte, sendete ihre Gemeinschaft Aguchita im Jahr 1988 in die kleine Ortschaft La Florida.

In der Gegend hatte sich zuvor die Guerillaorganisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) ausgebreitet. Von den ansässigen Indigenen vom Volk der Asháninka wurden Aguchita und ihre kleine Missionsstation mit wachsender Begeisterung aufgenommen. Mit zunehmender Bildung, Katechese und einer Verbesserung der Landwirtschaft kehrten die Dorfbewohner den Guerillas jedoch den Rücken. Ihre Lebensqualität hatte sich durch das Engagement von Schwester Aguchita entscheidend gebessert. Trotz der Gefahr, die von den marxistisch-leninistischen Terroristen des Sendero Luminoso ausging, wollte Schwester Aguchita das Dorf La Florida nicht verlassen. Sie wollte ihre Herde nicht im Stich lassen.
Am 27. September 1990 überfielen die Guerillas schließlich das Dorf. Sie ließen alle Bewohner auf dem Dorfplatz zusammenrufen und stellten sie mit vorgehaltener Waffe zur Rede. Die Initiative von Schwester Aguchita halte die Einwohner von La Florida davon ab, sich am bewaffneten Aufstand zu beteiligen. Augenzeugen zufolge beleidigten sie die Ordensfrau mit religiösen Schmähungen, bevor sie sie vor den Augen der Dorfbewohner hinrichteten. Mit ihr zusammen starben fünf weitere Dorfbewohner.
„Diese heldenhafte Missionarin blieb, obwohl sie wusste, dass sie ihr Leben riskierte, immer in der Nähe der Armen,“ würdigte Papst Franziskus Schwester Aguchita. Sie “ insbesondere der indigenen Bäuerinnen, und „gab so Zeugnis für das Evangelium der Gerechtigkeit und des Friedens. Möge ihr Beispiel in allen den Wunsch wecken, Christus mutig und treu zu dienen.“ Ihr Einsatz für die Indigenen und ihr gewaltsamer Tod macht sie zu einer Märtyrerin der katholischen Kirche.
Am 7. Mai 2022 wurde Schwester María Agostina Rivas López in La Florida seliggesprochen.

Zum Beitrag: „Heldenhafte Missionarin“: Die letzten Stunden von Schwester Aguchita

Mehr zur Seligsprechung von Sr. Aguchita: Schwester Aguchita in Peru seliggesprochen

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