Mit allen Menschen, mit uns selbst und mit Gott im Reinen zu sein – wäre das nicht schön? Mit dem Sündenfall im Paradies war diese einstige Idylle vorbei. Gibt es einen Weg zurück zum reinen Herzen? Ja, sagt Johannes Eudes. Ein Impuls von Schwester Bernadette Brommer.
Im Monat November betrachten wir das „reinste Herz Jesu“, die vierte Anrufung des Ave-Cor-Gebetes von Johannes Eudes.
„Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“
Mt 5,8
Menschen, die ein reines Herz haben:
- Freuen sich mit mir
- Sie sind ehrlich zu sich und zu den Mitmenschen
- Sie sehen das Gute im Mitmenschen
Jesus spricht all die selig, die ein reines Herz haben. Sie werden Gott schauen. In den ersten Kapiteln des biblischen Buchs Genesis wird die Seligkeit aufgezeigt, zu der uns Gott berufen hat – die er für uns vorgesehen hat:
- Ein Leben mit Gott, im Einklang des Herzens leben
- Mit allen Geschöpfen, mit der Natur und mit mir selbst im reinen sein
Ohne Masken konnte man in dem Zustand dieser ursprünglichen Reinheit miteinander in Frieden leben. Alles war klar und rein. Aber: Der Mensch hielt der ersten Versuchung nicht stand. Die Reinheit ist vergiftet. Trotzdem lässt Gott die Menschen nicht im Stich. Er gibt ihnen immer eine neue Chance ihre Herzen zu reinigen.
„Denn nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.“
Mk 7,15
Johannes Eudes betrachtete dieses reinste Herz unzählige Male. Er übergibt sein Herz dieser reinigenden Liebe.
„Das Herz Jesu unseres Erlösers ist ein brennender Feuerofen der Liebe zu uns, die läutert, erleuchtet, heiligt, umgestaltet und vergöttlicht. Es ist ein Feuer heiligender Liebe, das in unseren Seelen die Sünde vernichtet, um darin das Reich der Gnade aufzurichten; ein Feuer umgestaltender Liebe, das die Schlangen in Tauben, die Wölfe in Lämmer, die wilden Tiere in Engel, die Kinder Satans in Kinder Gottes, die Kinder des Zornes und der Verdammnis in Kinder der Gnade und des Segens umwandelt; ein Feuer vergöttlichender Liebe, das die Menschen zu Göttern macht, ihnen Heiligkeit, Milde, Geduld, Güte, Liebe und allen anderen Vollkommenheiten Gottes gibt.“
Jean Eudes Coeur Admirable12.Buch, O.C.8.350/ 352
Im reinsten Herzen Jesu können wir unterscheiden lernen, was unser eigenes Herz und das der Welt verunreinigt. Wenn wir mit dem Herzen Jesu auf die Welt blicken, können wir Ideologien, Machtstrukturen jeder Art erkennen, die nicht das Wohl der Menschen im Auge haben, sondern sich selbst. Wenn wir mit dem reinsten Herzen Jesu auf die Welt blicken, wird sie gereinigt von allem Schmutz, der sich angesammelt hat. Jede und jeder kann zum seelischen Klimawandel etwas beitragen und somit die Welt von Grund auf reinigen und erneuern.
Jeden Monat veröffentlicht Sr. Bernadette Brommer aus München einen geistlichen Impuls. Im Vordergrund steht dabei das Ave-Cor-Gebet des Ordensgründers Johannes Eudes. Mehr von Schwester Bernadette: hier.