Das 31. Kongregationskapitel der Schwestern vom Guten Hirten hat Sr. Joan Marie Lopez zur Leiterin der weltweiten Gemeinschaft gewählt. In einem ersten Statement dankt sie ihren Mitschwestern und spricht über die Herausforderungen der kommenden Jahre.
Sr. Joan Marie Lopez, die am 3. Dezember 2021 von den Delegierten des Kongregationskapitels gewählt wurde, wird die Gemeinschaft für die kommenden sechs Jahre leiten. Sie gehört der Provinz Singapur/Malaysia an.
Zur Person
Die neue Kongregationsleiterin wurde am 5. Februar 1960 in Malaysia geboren und hat am 28. September 1997 ihre ewige Profess abgelegt. Bevor sie im Jahr 2010 zur Provinzleiterin gewählt wurde, war sie in einer Reihe verschiedener Aufgaben tätig. Unter anderem leitete sie ein Mädchenheim in malaiischen Bundesstaat Sabah und arbeitete in einem Krisenzentrum sowie einem Jugendheim in Kuala Lumpur.
Neben ihrer Erfahrung in verschiedenen Einrichtungen der Schwestern vom Guten Hirten ist sie in den Bereichen Theologie und pastorale Leitung ausgebildet und hat Fortbildungen in klinischer Seelsorge, Katechese, Geistlicher Begleitung und Verwaltung absolviert.
Videostatement: Dank und ein Blick in die Zukunft
In einem Videostatement hat sich Sr. Joan nach ihrer Wahl an die Delegierten des Kongregationskapitels gewandt. Eine Übersetzung des englischen Wortlauts findet sich unter dem Video.
„Liebe Schwestern und Partner*innen in der Sendung,
mit großer Demut und tiefer Freude bin ich virtuell in eurer Mitte.
Die Delegierten des 31. Kongregationskapitels haben mir den Auftrag erteilt, gemeinsam mit meinem Team die Kongregation Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten für die nächsten sechs Jahre zu leiten.
Ich danke Euch für Euer Vertrauen in mich.
Unser Lob und unser Dank gilt Gott dafür, dass er es uns ermöglicht hat, dieses Kapitel virtuell abzuhalten. Ich nutze diese Gelegenheit auch, um Ihnen allen zu danken, die an der Planung, Vorbereitung und Durchführung des Kapitels beteiligt waren und sind.
An dieser Stelle möchte ich den Schwestern Ellen Kelly, Susana Franco und allen Mitgliedern des Leitungsteams – das sind die Schwestern Jude Ellen, Bridget, Mirian, Hanan, Lilly, Frances, Josita und Zelna – unseren tiefen Dank aussprechen, dass sie uns in den vergangenen Jahren mit dem Mandat des 30. Kongregationskapitels geleitet haben.
Bei der Erfüllung Eurer Führungsverantwortung habt Ihr von der Kraft, den Ressourcen und der Weisheit vieler profitiert. Unser Dank gilt allen, die da waren, um Euch zu unterstützen.
Meine lieben Schwestern und Partner*innen in der Sendung, wir sehen die Zukunft mit rasantem Tempo auf uns zukommen. Die Zukunft macht sich jetzt schon flüsternd in unserem Verstand, unserem Herz und unserem Willen bemerkbar und ruft uns zu einem neuen „Sein“ auf. Sie spornt uns an, achtsam, bewusst und mutig voranzugehen – und die Entscheidungen des Kapitels umzusetzen. Sie spornt uns an, die notwendigen Veränderungen in unserem Bewusstsein vorzunehmen und daran zu arbeiten, uns selbst, die Erde und unsere Umwelt radikal zu verändern.
Die Zukunft lädt uns ein, unser einziges kostbares Leben voll, freudig und dankbar zu leben. Sie erinnert uns an unsere Verpflichtung, Veränderungen anzunehmen, uns weiterzuentwickeln, unsere neuen Leitungsstrukturen mitzugestalten, eine universelle Kultur der Gerechtigkeit zu schaffen, auf das volle Engagement unserer Partner*innen in der Sendung hinzuarbeiten und bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen.
Die Zukunft drängt uns, unsere Spiritualität zu vertiefen und Personen zu sein, die sich öffnen, um ständig zu lernen und zu wachsen.
Wie viele von Euch schaue ich mit Sorge auf das, was vor uns liegt. Aber indem ich auf Gott vertraue und auf jede einzelne von Euch, bin ich von einer inneren Ruhe erfüllt, die mir Hoffnung gibt. Meine Ängste und Unsicherheiten kann ich so in das Universum und zu unserem liebevollen Schöpfer entlassen.
Ich weiß, dass ich nicht allein bin. Ihr, meine Schwestern, meine Partner*innen in der Sendung, meine Familie, meine Freunde und Mitarbeiter*innen seid bei mir. Das ist die Zusicherung, die Gott uns gemeinsam verspricht und die Ihr mir gebt.
Auch heute noch sind zu viele von der Covid-19-Pandemie und vielen Ungerechtigkeiten betroffen. Mögen wir ihre Stärke und ihre Stimme sein, indem wir uns bemühen, gerecht zu handeln, zärtlich zu lieben und demütig unseren Weg mit Gott zu gehen.
In den Fußstapfen des heiligen Johannes Eudes, der heiligen Maria Euphrasia, ihrer Partner*innen in der Sendung und der vielen engagierten Menschen, die vor uns gegangen sind, mögen in der Liebe und in der Leidenschaft für Gerechtigkeit vereint sein.
Dankeschön.
Joan Marie Lopez“
(my/mit Material von rgs.gssweb.org)