Schwestern vom Guten Hirten

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Geistlicher Impuls

Jeden Monat veröffentlicht Sr. Bernadette Brommer aus München an dieser Stelle einen geistlichen Impuls.
Im Jahr 2024 begibt sie sich mit den Sterndeutern auf Reise, als Sinnbild für die Menschen, die sich auf die Suche machen nach dem Sinn ihres Lebens.
Reisen Sie mit!

Eine liebende Beziehung einzugehen bedeutet, den anderen mit seinen Eigenarten anzunehmen. Das ist ein Wagnis, das nur selten ohne Krisen funktioniert – auch nicht, wenn es dabei um Gott geht. Ein geistlicher Impuls von Schwester Bernadette Brommer.

Wir kommen zum dritten Abschnitt des Ave Cor Gebetes von Johannes Eudes.

Dich lieben wir,
aus ganzem Herzen,
aus ganzer Seele
und aus all unseren Kräften.

Dir bringen wir unser Herz dar,
dir schenken wir es,
dir weihen wir es.

Nimm es an und besitze es ganz,
und reinige es,
und erleuchte es
und heilige es.

Fasziniert von dieser Liebe bindet man sich ganz an sie. Diese Liebe wird erklärt. Sie umfasst den ganzen Menschen, sie opfert sich, sie lässt sich umwandeln. Man kann folgende Formulierungen benützen: das Sein, das in Beziehung steht, gelebte Liebe, Krise, Verwandlung.

Die Personen nähern sich gegenseitig und engagieren sich in Liebe. Es geht um eine bedingungslose Aufnahme des „Anderen“. Krisen bleiben vermutlich nicht aus. Die totale Annahme des Anderen aus ganzem Herzen setzt voraus, dass man bereit ist, eine gewisse Hin-Opferung und Läuterung anzunehmen. Das ist ein großes Wagnis, eine entscheidende Prüfung. Hält man die Prüfung durch, findet man sich umgewandelt, erleuchtet, geheiligt, heil.

Die andere Person ist so verschieden. Wegen dieser Andersartigkeit der Person gibt es keine vollkommene Kommunikation und Gemeinschaft auf dieser Welt. Eine Person, die man nicht selbst ist, in seinen eigenen Bereich einzulassen, stellt eine fundamentale Bedrohung dar, eine Form des Selbstverzichtes und das Wagnis, sich selbst zu verlieren.

„Wer sein Leben verliert wird es gewinnen.“

Mt 16,25

Sich auf die Liebe einlassen heißt auch, sich dem Leid nicht zu verweigern. Es besteht immer die Gefahr des Verrates an der Liebe oder das Abgleiten ins Gewohnheitsmäßige. Der unstillbare Wunsch nach Liebe kann auf dieser Welt nicht verwirklicht werden. Die Realität des anderen entspricht nie ganz genau und zufriedenstellend dem Bild, das ich mir von ihm, von ihr mache. In jeder Beziehung gibt es ein fundamentales Missverständnis. Dasselbe gilt von der Beziehung zu Gott, der der ganz andere ist.

Viele Beziehungen gehen bis hierher und scheitern an der Unmöglichkeit, das Anderssein des anderen zu ertragen. Im Hohen Lied wird vom Erlebnis einer solchen Prüfung berichtet.

„Ich schlief, doch mein Herz war wach. Ich öffnete meinem Geliebten, doch der Geliebte war weg. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. Ich bin krank vor Liebe.“

Hld 5,2ff.

Wenn solche Schwierigkeiten auftreten und wenn Personen den Mut haben weiterzugehen, müssen sie diese Läuterung annehmen.

Ähnlich ist es in der Beziehung zu Gott, der der ganz andere ist. Er übersteigt immer das Maß unserer Wünsche und Erwartungen. Gewöhnlich zeigt sich hier unsere Treue. Wir müssen durch die Krise der bedingungslosen Annahme hindurch Gott begegnen.

Dies ist die Realität der Liebe, von der im Ave Cor Gebet gesprochen wird. Doch dies ist die Form der Liebe, die Jesus am Kreuz gelebt hat.

Am Kreuz ist Jesus gewissermaßen gezwungen, auf das Bild zu verzichten, das der von seinem Vater hat. Als Gottmensch erlebte Jesus die Erfahrung totaler Verlassenheit. Jesus geht durch diese Erfahrung der Läuterung vor allem im Gefühl der Verlassenheit.

Doch er begibt sich vertrauensvoll in die Hände seines Vaters. (Lk 23.46)

Jeden Monat veröffentlicht Sr. Bernadette Brommer aus München einen geistlichen Impuls. Im Vordergrund steht dabei das Ave-Cor-Gebet des Ordensgründers Johannes Eudes. Mehr von Schwester Bernadette finden Sie hier.

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