Dankbarkeit ist eine Tugend? Nicht für Maria Eufrasia Pelletier. Für sie ist der Dank ein Teil ihrer Natur – und das legt sie auch ihren Mitschwestern ans Herz. Ein geistlicher Impuls von Schwester Bernadette Brommer.
In der Präfation der Heiligen Messe heißt es: Du bedarfst nicht unseres Lobes, es ist ein Geschenk deiner Gnade, dass wir dir danken. Uns bringt es Segen und Heil.
Dankbarkeit ist ein Baustein zum glücklich sein. Dankbare Menschen sind glückliche Menschen. Dankbarkeit gibt uns Kraft, gegen die negativen Kräfte in unserem Leben anzugehen. Dankbarkeit macht unser Leben reicher und lebenswerter.
Maria Eufrasia war eine zutiefst dankbare Frau. Sie sagt von sich:
„Dankbarkeit ist keine meiner Tugenden, sondern meine Naturanlage. Ich bin nun einmal so geschaffen, dass mir nur jemand einen Fisch zu schenken braucht und schon bin ich ihm von Herzen dankbar“
„Dankbarkeit bringt große und erhabene Gedanken hervor. Undankbarkeit ist verabscheuungswürdig! Ich fürchte sie mehr als alles andere.
Ich bitte Euch, liebe Schwestern, hütet Euch, undankbar zu sein. Handelt im Gegenteil so, dass die Dankbarkeit Euren guten Taten doppelten Wert verleiht. Die einfachste Definition der Dankbarkeit lautet: Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“
„Es schmerzt Euch, liebe Schwestern, wenn jene Menschen, von denen Ihr zu Recht Dankbarkeit erwarten dürft, es daran mangeln lassen. Wie groß ist da erst das Recht Gottes, der Euch zu seinen Bräuten erwählte! Undankbarkeit gehört zu jenen Dingen, die Menschen tief verletzen können; denkt also daran, wie sehr wir Gott kränken, wenn wir die Wohltaten nicht anerkennen, die wir von ihm empfangen haben!“
Impulse der Liebe
Es gibt im Alltag unzählige Gelegenheiten zu danken. Danken kann auch bedeuten
- an jemand zu denken, ihn nicht zu ignorieren
- ihn nicht warten lassen auf eine lang ersehnte Antwort
- sie oder ihn sehen mit seinen Gaben und Fähigkeiten Danken und Denken hängen eng zusammen. Danken heißt Denken. Dankbare Menschen denken nach über den Grund des Dankens.
Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens, wie Maria Eufrasia sagt.