Maria Droste im Oktober 2025

Nicht nur für sich selber entdeckt Schwester Maria das Herz Jesu als Quelle ihres Lebens. Ihren Mitschwestern und Menschen an ihrem Lebenswege sucht sie den Zugang zum Herzen Jesu zu eröffnen. Am 4. Juni 1897, im Herz –Jesu-Monat, etwa zwei Jahre vor ihrem Tod, dem ersten feierlich begangenen Herz-Jesu-Freitag im kirchlichen Leben, glaubt sie, den Auftrag von Jesus erhalten zu haben. Ihrem Beichtvater sagt sie: „Der Heiland hat mir die Weisung gegeben, an den Heiligen Vater zu schreiben mit der Bitte, das ganze Menschengeschlecht dem göttlichen Herzen zu weihen.“ (Birnbaum 1966,2oo)
Schwester Maria schreibt mehrere Mal an den Papst.
„Es ließ mich der Heiland erkennen, dass er durch diesen neuen Aufschwung, welchen die Verehrung Seines göttlichen Herzens nehmen soll, ein neues Licht über die ganze Welt will leuchten lassen. Vom Glanz dieses Lichtes werden die Völker und Nationen erleuchtet und von seiner Glut erwärmt werden.“ (Chasle, 1929)
Als das Fronleichnamsfest vorbei ist, gibt es für Schwester Maria eine große Freude. Sie erhält am 24. Mai 1899 Nachricht aus Rom. Am folgenden Tag wird die Enzyklika Annum sacrum verkündet. Papst Leo XIII. gibt bekannt, dass die Weltweihe an das Heilige Herz Jesu am 11. Juni erfolgen wird.
WEIHE DER MENSCHHEIT AN DAS HEILIGSTE HERZ JESU
Am 25.Mai 1899 veröffentlichte Papst Leo XIII. seine Enzyklika „Annum sacrum“ über die Weihe des Menschengeschlechtes an das Heiligste Herz Jesu mit folgendem Weihetext.
„Süßester Jesu, Erlöser des Menschengeschlechtes, blicke gnädig auf uns, die wir in tiefer Demut uns vor deinem Altare niederwerfen. Dir gehören wir, dein wollen wir sein. Um aber noch fester mit dir verbunden sein zu können, weiht sich ein jeder von uns heute aus freien Stücken deinem Heiligsten Herzen. Viele haben dich nie gekannt, viele haben deine Gebote verachtet und dich verschmäht.
Erbarme dich ihrer aller, o gütigster Jesu, und ziehe alle an dein heiliges Herz.
Du, o Herr, sollst der König sein, nicht bloß über die Gläubigen, welche niemals von dir abgewichen sind, sondern auch über die verlorenen Söhne, welche dich verlassen haben.
Bewirke, dass diese zum Vaterhause zurückeilen und nicht in Elend und Armut zu Grunde gehen.
Sei König über diejenigen, welche Irrlehren verführt haben oder welche Zwietracht (von deiner Kirche) trennt, und rufe sie zum Hort der Wahrheit und zur Einheit des Glaubens zurück, damit bald Ein Schafstall sei und Ein Hirt.
Sei endlich auch der König über diejenigen alle, welche immer noch im alten Aberglauben des Heidentums leben, und versage ihnen nicht die Befreiung aus der Finsternis und die Berufung zu deinem Eigentume im Lichte und Reiche Gottes. Schenke, o Herr, deiner Kirche Freiheit, Ruhe und Sicherheit. Schenke allen Völkern Frieden und Ordnung und mache, dass von Pol zu Pol der eine Ruf ertöne: Gelobt sei das göttliche Herz Jesu, durch welches uns das Heil geworden; ihm sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit.“
Amen
Schwester Bernadette Brommer