Farbe bekennen
Sr. Maria Droste im Juli 2025
Vielleicht kennen Sie auch Menschen, die – wie man umgangssprachlich sagt – weder Fisch noch Fleisch sind, die sich drehen wie ein Fähnchen im Wind, je nachdem wie es für sie günstiger ist.
Der klassische Bibeltext zur Lauheit steht in der Offenbarung:
„Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß. Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien“ Offenbarung 3.15-16
Sr. Maria Droste schreibt dazu: „Vor nichts habe ich Angst, vor keinem Opfer, vor keinem Kreuze, denn dieses alles kommt von Gott, und Gottes Gnade hilft mir und steht mir bei. Nur vor einem habe ich Angst, wenn ich an die Zukunft denke, und das ist die LAUIGKEIT: Mein Gott, ich will lieber alles leiden, alles dulden, schicke mir, wenn du willst, Kreuz, Verdemütigung, ja selbst Schmach, nur bewahre mich vor der LAUIGKEIT: Um mich davor zu schützen, muss ich eifrig beten, betrachten, mir genau Rechenschaft über meine Fehler geben, ernst und eingezogen im Äußeren sein und namentlich mich zum Eifer zwingen und mir Gewalt antun, wenn es sich um eine Übung handelt, zu der ich mich vielleicht gar nicht aufgelegt fühle, wenn ich körperlich müde oder abgespannt bin oder zur Zerstreuung geneigt“.
Wenn man heute Menschen fragt vor was sie am meisten Angst haben, wenn sie an die Zukunft denken, ich glaube kaum, dass sie sagen würden die größte Angst vor der Zukunft sei die Lauheit. Menschen, die weder heiß noch kalt sind, haben meistens keine eigene Meinung, sie lassen sich leicht manipulieren, man weiß nicht recht woran man mit ihnen ist. Auf solche Menschen ist meist auch kein Verlass. Bei geringem Widerstand geben sie nach und auf. Menschen, die etwas bewirken wollen für die Gesellschaft müssen für eine Sache brennen und Flagge zeigen. Da gibt es nur ein Ja oder Nein. Laue Christen begeistern nicht, nur ein lebendiger Glaube steckt an, macht neugierig und froh.
Schwester Bernadette Brommer
